Werneuchen, 14.11.23 – Kinder und Jugendliche stehen Schlange vor den Sportvereinen, stoßen aber auf einen Flaschenhals überbelegter Sportstätten, zu wenigen ehrenamtlichen Betreuern und obendrauf schlechter Transportinfrastruktur. Dies war – kurz zusammengefasst – das Ergebnis einer Diskussionsveranstaltung am 13. November 2023 zwischen Vertretern von Sportvereinen in Märkisch-Oderland und dem südlichen Barnim und den beiden SPD-Bundestagsabgeordneten Simona Koß und Frank Ullrich. Gastgeber war der SV Rot-Weiß Werneuchen mit seinem Präsidenten Frank Heinze.
Frank Ullrich, in seiner aktiven Zeit als Biathlet mehrfacher Weltmeister und Olympiasieger, ist heute Vorsitzender des Sportausschusses des Deutschen Bundestages und betonte, dass der Bund sich primär zuständig fühle für den Spitzensport. Dieser könne aber nicht erfolgreich sein ohne eine grundständige Motivation von Kindern und Jugendlichen in Schulen und in Vereinen. Defizite hier zeigten sich Jahre später in mangelnden Erfolgen im Spitzensport.
Dass die Motivation vor Ort stimmt, war das einhellige Echo der Vereine. Die Schützengilde Werneuchen etwa berichtete vom boomenden Bogenschießen in ihrem Verein. Wenn es aber an Wochenenden zu Wettkämpfen komme, sei man auf das Engagement von ehrenamtlichen Freiwilligen und beteiligten Eltern angewiesen.
Simona Koß betonte die Bedeutung des Sports für unsere Gesellschaft: „Gerade in diesen rauen Zeiten ist es für Jugendliche so eminent wichtig, Werte wie Fairness, Durchhaltevermögen und Teamgeist zu erleben. Die Vereine vor Ort stehen hier für eine unschätzbare Leistung.“
Der an diesem Abend in Gang gekommene sportpolitische Dialog wird fortgesetzt, unter anderem mit konkreten Informationen über infrastrukturelle Fördermöglichkeiten für Vereine.