Zur Entscheidung der Kulturministerkonferenz erklärt Simona Koß, Berichterstatterin für nationale Minderheiten und Mitglied im Ausschuss für Kultur und Medien des Bundestags:
“Der Bau und die Nutzung von Spreewaldkähnen sind in das Bundesweite Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes aufgenommen worden. Darüber freue ich mich sehr!
Spreewaldkähne werden von Handwerksbetrieben angefertigt und heute noch von Feuerwehr, Post, Naturwacht und im Tourismus genutzt. Sie sind identitätsstiftend für die Spreewaldregion und ihr sorbisch-wendisches Leben. Spreewaldkähne sind durch ihre lange Tradition ein Symbol für den Fortbestand sorbisch-wendischen Lebens in der Alltagskultur. Es gibt wohl kein schöneres und bekannteres Beispiel für lebendige Traditionen nationaler Minderheiten.
Die reichen Traditionen und Handwerkskünste der Sorben und Wenden werden mit dieser Entscheidung nicht nur anerkannt und gewürdigt, sie werden vor allem bundesweit sichtbar und insgesamt stärker wahrgenommen. Die Sichtbarkeit sorbisch-wendischer Traditionen stärkt das Interesse an unserer nationalen Minderheit und das Bewusstsein für die Vielfalt unserer kulturellen Traditionen.”
Die Bewerbung wurde vom Spreewaldverein e.V. aus Lubin/ Lübben (Brandenburg) eingereicht. Das unabhängige Fachkomitee für Immaterielles Kulturerbe der deutschen UNESCO-Kommission hatte die Aufnahme in das Bundesweite Verzeichnis empfohlen.
