Auch Städte in Brandenburg profitieren – Bernau und Seelow sind dabei
Das neue 250 Mio. Euro–Innenstadtprogramm des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwick-
lung und Bauwesen (BWSB) unterstützt breitflächig – in Ergänzung zur bewährten Bund–Länder–
Städtebauförderung – die zukunftsorientierte Entwicklung von Innenstädten, Ortskernen und Zen-
tren. Der Projektaufruf vom 22.7.2021 ist nach Angaben des Ministeriums auf erfreulich hohe Re-
sonanz gestoßen, rund 350 Interessenbekundungen sind bei dem mit der Umsetzung beauftragten
Bundesinstitut für Bau–, Stadt– und Raumforschung (BBSR) eingegangen.
Im Rahmen des zur Verfügung stehenden Budgets konnten 238 Interessenbekundungen von Kom-
munen aus allen Ländern und in allen Stadtgrößen ausgewählt werden (vgl. www.bmi.bund.de/in-
nenstadtprogramm ). Aus Brandenburg sind 15 Städte mit dabei, darunter erfreulicherweise auch
Bernau und Seelow (Projektbeschreibungen siehe unten). Mit 80 % der ausgesuchten Kommunen
werden zum sehr großen Teil Kleinstädte (37%) und Mittelstädte (43%) von einer Förderung pro-
fitieren. Innenstädte, Ortskerne und Zentren stehen bundesweit bereits seit langem in vielen Städ-
ten und Gemeinden vor enormen Transformationsherausforderungen, die durch die Corona–Pan-
demie noch verstärkt werden.
Mit dem Innenstadtprogramm des Bundesministeriums für Bau– und Wohnungswesen sollen In-
nenstädte, Dorfkerne, Stadt– und Ortsteilzentren als Identifikationsorte der Kommune zu multi-
funktionalen, resilienten und kooperativen Orten (weiter)entwickelt werden. Bundesweit sollen
Städte und Gemeinden modellhaft dabei unterstützt werden, innovative längerfristig tragbare Kon-
zepte und Ideen für die Revitalisierung ihrer Innenstädte und Zentren zu erarbeiten und drängende
Aufgaben auch kurzfristig umzusetzen. Das Programm sieht insbesondere die Förderung konzep-
tioneller Maßnahmen vor, mit denen die Weichen für einen nachhaltige Innenstadt– und Zentren-
entwicklung gestellt werden und mit denen die aktuellen Problemlagen (Auswirkungen der
Corona Pandemie) nicht nur baulich–adhoc, sondern mit langfristiger Perspektive angegangenen
werden. Baulich–investive Maßnahmen – insbesondere um schnell mit kreativen Ideen und neuen
Partnern akute Leerstände zu beheben – können anteilig (bis zu 30% der Ausgaben) ebenfalls un-
terstützt werden.
Das Programmvolumen beträgt 250 Mio. € bis 2025, inklusive Mittel für die Programmbegleitung.
Je Projekt sind bis zu 5 Mio. € Bundesförderung möglich. Der Förderanteil des Bundes beträgt 75%
bzw. 90% (bei Haushaltsnotkommunen) der förderfähigen Kosten, die Laufzeit der Projekte endet
spätestens am 31.08.2025.
Im Koalitionsvertrag der neuen Bundesregierung ist außerdem u.a. festgehalten „Wir nutzen das
Förderprogramm „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“ und führen die Innenstadtstrategie
des Bundes fort…“
Unter dem Vorsitz von Bundesministerin Klara Geywitz wird die Arbeit des Beirats Innenstadt
fortgeführt und die Innenstadtstrategie als ein „lernendes“, strategisches Grundsatzdokument fort-
entwickelt werden. Beides flankiert die Weiterentwicklung des Städtebauförderungsprogramms
„Lebendige Zentren“. Die erste Sitzung des neuen Beirats Innenstadt wird voraussichtlich im März
2022 stattfinden.
Mit den Bundesfinanzhilfen der bewährten Städtebauförderung, insbesondere dem Programm Le-
bendige Zentren, der Innenstadtstrategie und dem 250 Mio. €–Projektaufruf „Zukunftsfähige In-
nenstädte und Zentren“ ist der Bund damit ein starker Partner für die Kommunen bei der Bewäl-
tigung der anstehenden Herausforderungen in den Innenstädten und Zentren.

Projektbeschreibung Bernau: BernauBewusstGruen – Erarbeitung eines Strategieentwicklungskon-
zeptes zur Stärkung der innerstädtischen Strukturen und Transformation im Rahmen der Anpas-
sung an wirtschaftliche Entwicklung und Klimawandel.
Für die Innenstadt von Bernau bei Berlin soll ein Strategieentwicklungskonzept erarbeitet werden.
Dieses beinhaltet u.a. ein neues Gestaltungskonzept zum multifunktionalen Marktplatz und ein
Strategiekonzept für die Belange des Einzelhandels. Zudem soll es unterstützt werden von digita-
len Analysen (SmartAnalytics), Bürgerbeteiligung im Rahmen von Reallaboren und einem KMU–
Fonds.
Beantragte Bundesmittel: 453.668 Euro.

Projektbeschreibung Seelow: ParProDi – Partizipative Produkt– und Dienstleistungsentwicklung
für die Seelower Innenstadt
In einem ganzheitlichen, partizipativen Ansatz soll für die Innenstadt von Seelow eine innovative
Produkt– und Dienstleistungsentwicklung vorgenommen werden. Vorgesehen sind dafür u.a. der
Ausbau bestehender Kooperationen, die Einrichtung eines Verfügungsfonds für Anschubfinanzie-
rung von Projekten sowie Öffentlichkeitsarbeit.
Beantragte Bundesmittel: 312.656 Euro.

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