25. Jahrestag Inkrafttreten EU-Charta der Regional- und Minderheitensprachen

2. März 2023
Cesćona kněni prezidentka,
cesćone kněnje a kněze,
Serbska rec jo zywa.
Die sorbische Sprache lebt!
Ich selbst spreche nicht Niedersorbisch, aber Sie sollten es mal gehört haben.
Die Stärkung der Minderheiten-Sprachen bedeutet für die letzten Sprecherinnen und Sprecher immer auch einen Gewinn an Selbstvertrauen, Zugehörigkeit und Identität.
Für die Mehrheitsgesellschaft bedeutet sie mehr kulturellen Reichtum. Denn kulturelle und sprachliche Vielfalt kam nicht erst durch Zuwanderung nach Deutschland.
Heute sprechen etwa 67.000 Menschen Sorbisch. Mit Hilfe der Sprachen-Charta ist das Sorbische in den Fokus gerückt:
Brandenburg hat den 2. Landesplan zur Stärkung der niedersorbischen Sprache und ein Mehrsprachigkeits-Konzept erarbeitet.
Sorbisch soll nicht nur gerettet, sondern wiederbelebt werden!
Es soll Kommunikationsmittel in allen Lebensbereichen sein.
Im Beirat der Stiftung für das sorbische Volk kümmern wir uns um die Förderung digitaler Übersetzungsprogramme.
Wir wollen, dass öffentliche Online-Angebote auch in den Minderheitensprachen verfügbar sind.
Und die digitale Spracherkennung muss auch Sorbisch verstehen und transkribieren können – das ist auch eine Frage der Inklusion.
Und es gibt noch so viel mehr zu tun. Denken Sie mal an:
die Krankenkassen und die Beschriftung von Führerscheinen.
Die Post muss Briefe befördern, die in Sorbisch beschriftet sind.
die Förderung der Belange von Minderheiten sollte als gemeinnützig anerkannt werden.
Unsere Ortsschilder sind bereits zweisprachig. Nur die Autobahn-Schilder, in Verantwortung des Bundes, die sind es noch nicht.
Mit dem Programm Zorja können auch Erwachsene Sorbisch lernen.
Aber uns fehlen die Sprachlehrer! Es müsste noch viel mehr Weiterbildungen geben. Dazu hatte ich heute erst ein Gespräch mit der Domowina, dem Bund der Sorben/ Wenden.
Die Sprachausbildung und die Erforschung von Mehrsprachigkeit sollten wir weiterhin durch universitäre Sprach-Institute begleiten lassen.
Und noch ein Wunsch: Möge der Strukturwandel in der Lausitz auch zu einer Stärkung der sorbischen Sprache und Kultur führen!
Dabei sollte klar sein, dass Fördermittel auch für kleine Träger unbürokratisch und schnell zugänglich sein müssen.
Lassen Sie uns gemeinsam daran arbeiten.
Wutšobny źěk! (Utschobne schek)
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