Gewalt gegen Frauen geschieht Tag für Tag – Betroffene brauchen Hilfe
Es ist eine bedrückende Zahl: Jeden Tag werden rund 650 Frauen in Deutschland Opfer von Gewalt. Jeden Tag! Laut Zahlen des Bundesamtes für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben hat in Deutschland bereits jede dritte Frau mindestens einmal in ihrem Leben Gewalt erlebt. Jede dritte Frau! Und „unter deutschen Dächern“ steigen die Zahlen häuslicher Gewalt – nahezu ausschließlich gegen Frauen. Wutausbrüche, Ohrfeigen, sexuelle Übergriff – oft gefolgt von tränenreichen „Entschuldigungen“, die dann häufig nur die Vorboten nächster Gewaltakte sind. Offizielle Stellen gehen von rund 130.000 Fällen von Gewalt gegen Frauen pro Jahr aus, wobei die Dunkelziffer aufgrund von Angst und Schamgefühl sehr hoch sein dürfte.
Geschlechtsspezifische Gewalt hat unterschiedliche Formen und reicht von physischer, körperlicher oder sexueller Gewalt innerhalb der Partnerschaft bis hin zu sexueller Belästigung im öffentlichen Raum. Auch Zwangsverheiratung und Menschenhandel zählen dazu. Die persönlichen Folgen häuslicher Gewalt reichen von Schuldgefühlen des Opfers, über Verlust des Selbstwertgefühls bis hin zu Angstzuständen und psychischen Krankheiten wie Depressionen.
Der 25. November ist der Internationale Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen. An diesem Tag – einmal im Jahr – steht die Gewalt gegen Frauen im Mittelpunkt des Medieninteresses. Aber Gewalt gegen Frauen findet an 365 Tagen im Jahr statt. Die Bundestagsabgeordnete Simona Koß hierzu: „Wir alle müssen hinschauen und den betroffenen Frauen Hilfe anbieten. Die gibt es, nur so entkommen Frauen dem fürchterlichen Teufelskreis aus Gewalt und vorgeblicher Versöhnung.“
Foto:Paul Alexander Probst.
