Sinti und Roma würdigen und Antiziganismus die Stirn bieten
Simona Koß, zuständige Berichterstatterin:
Im Dezember 2023 hat der Deutsche Bundestag überfraktionell den Beschluss “Perspektivwechsel – Nachholende Gerechtigkeit – Partizipation” gefasst. Er beschäftigt sich mit der Aufarbeitung historischen Unrechts, wendet sich gegen Diskriminierung und Vorurteile und will das Leben von Roma und Sinti in Deutschland unterstützen. Diese Woche trifft sich Simona Koß für die SPD-Fraktion im Bundestag mit dem ersten Beauftragten gegen Antiziganismus in Deutschland, Dr. Mehmet Daimagüler, um über die Umsetzung der beschlossenen Maßnahmen zu sprechen. Denn es gilt, die Kultur, die Geschichte und den gesellschaftlichen Beitrag der Roma zu würdigen und sich gleichzeitig Antiziganismus entschlossen entgegen zu stellen.
“Die systematische Diskriminierung, Verfolgung und der Völkermord der Nationalsozialisten an Sinti und Roma während des Porajmos ist in unserer Erinnerungskultur viel zu lange vergessen, verdrängt, verleugnet worden. Als Gesellschaft tragen wir die Verantwortung sicherzustellen, dass sich die Vergangenheit niemals wiederholt.
Unser Antrag betont auch die Bedeutung der gleichberechtigten Teilhabe von Sinti und Roma. Leider sind noch heute viele Roma mit Vorurteilen, Diskriminierung und sozialer Ausgrenzung konfrontiert und erleben viele Formen von Benachteiligung auf dem Arbeits- und Wohnungsmarkt.
Am 16. Mai 2024 wird in Bernau erneut des Widerstandes der Sinti und Roma gegen ihre Deportation im Konzentrationslager Ausschwitz-Birkenau gedacht. Leider sind Gedenkorte, die an deportierte Kinder, Frauen und Männer erinnern nach wie vor bundesweit zu wenig vorhanden.“